Rückblick der Patientenveranstaltung vom 27. November 2019
Thema:
Bedrohliche Herzrhythmusstörungen:
Wie schütze ich mich vor dem plötzlichen Herztod?
Unseren Ärzten war es besonders wichtig, allen Besuchern das Thema so
verständlich wie möglich zu erläutern.
Viele der Ursachen für einen plötzlichen Herztod wurden
eingehend besprochen.
Wichtig für alle Personen sind Vorsorgeuntersuchungen, wie z.B. Check-ups durchführen
zu lassen. Sollten sich dabei Unklarheiten ergeben, muss ein Kardiologe aufgesucht
werden, um genauere Untersuchungen zu machen. Es gibt viele Warnsignale des
Körpers, die nicht ignoriert werden sollten.
Wer ist gefährdet?
Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist die häufigste
zugrundeliegende Erkrankung. Sie wiederum ist verursacht durch Risikofaktoren
wie Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen (hohes Cholesterin).
Auch die Genetik und ein ungesunder Lebensstil durch Rauchen, Übergewicht,
Bewegungsmangel und Drogenkonsum spielen eine Rolle. Ursachen des plötzlichen
Herztods können auch Herzmuskelerkrankungen, seltener Herzklappenerkrankungen
sowie angeborene Herzfehler sein.
Helfen Medikamente?
Bestimmte
Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen,
können kurzfristig tödliche Herzrhythmusstörungen unterdrücken und ebenso kurzfristig einen plötzlichen Herztod verhindern. Sie sind aber nicht
in der Lage, langfristig die Lebenserwartung zu verbessern.
Patienten sollten sich deshalb
routinemäßig einer Kontrolluntersuchung unterziehen, in der Sie körperlich untersucht
werden, und Folgendes geprüft wird:
Oberflächen-EKG,
Laborwerte, auch Kalium-
und Magnesiumspiegel,
Überprüfung der Nieren- und Leberwerte.
Einsatz von Herzschrittmachern
Mit einem Herzschrittmacher lassen sich herzbedingte Bewusstlosigkeiten verhindern oder Schwindelattacken und Schwächegefühle behandeln, die ihre Ursache in einem zu langsamen Herzschlag haben. Die Implantation eines Herzschrittmachers ist für viele Menschen ein Segen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob ein Herzschrittmachen für Sie sinnvoll ist.
Einsatz von implantierbaren Defibrillatoren
Bei Patienten, die aufgrund einer ventrikulären Tachykardie oder eines Kammerflimmerns einen plötzlichen Herztod überlebt haben oder die eine schlechte Herzfunktion aufweisen, ist die Implantation eines implantierbaren Cardioverter-Defibrillator-Systems indiziert. Diese Geräte verfügen sowohl über eine Herzschrittmacherfunktion gegen zu langsame Rhythmusstörungen, als auch eine Schockfunktion bei zu schnellen Herzrhythmusstörungen. Diese in der Abkürzung ICD genannten Aggregate haben – sachgerecht indiziert und implantiert – schon sehr viele Leben gerettet.
Im Akutfall - was tun bei plötzlichem Herz-Kreislauf-Versagen?
Die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem Herzstillstand infolge von Kammerflimmern hängt wesentlich davon ab, wie gut und entschlossen der Ersthelfer(meist ein medizinischer Laie) die Wiederbelebung durchführt. Die Zeit ist knapp, denn in jeder Minute, in der keine Wiederbelebung durchgeführt wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient überlebt um 10 %.
Die Wiederbelebung durch Laien besteht aus 3 Phasen:
1. Prüfen
2. Rufen
3. Drücken
Leben retten kann man lernen. Das Vorgehen ist relativ einfach. Es sollte in Herz-Lungen-Wiederbelebungskursen gelernt und geübt werden.
Einsatz von externen Defibrillatoren
Viele Firmen, öffentliche Plätze und Gebäude sind mittlerweile mit automatisierten externen Defibrillatoren ausgestattet. Die Geräte sind so gestaltet, dass Laien damit problemlos umgehen können. Wo sich ein Defibrillator befindet, ist durch die Abkürzung „AED“ und / oder ein grünes Hinweisschild mit Herz-Symbol erkennbar. Im Ernstfall sollten Sie diese Geräte unverzüglich einsetzen. Halten Sie sich genau an die gesprochenen Anweisungen. Damit können Sie leben retten, die Zeit ist im Ernstfall sehr knapp.
Referenten (v.l.n.r.):
Dr. med. Damian Majer (Oberarzt), Dr. med. Dariusz Wojtowicz (Oberarzt), Priv.-Doz. Dr. med. Ludger J. Ulbricht (Chefarzt)