Gebärmuttermyome - immer ein Fall für den OP?
Myome der Gebärmutter sind die häufigsten gutartigen Tumoren bei Frauen.
Nach dem 30. Lebensjahr haben 20 bis 30 %, nach dem 50. Lebensjahr sogar 40 % aller Frauen Myome.
Myome bestehen aus glattem Muskelgewebe und können sowohl in der Wand der Gebärmutter als auch außen auf der Gebärmutter und in der Gebärmutterhöhle entstehen. Viele Frauen haben mehrere Myome, man spricht dann von einem Uterus ( = Gebärmutter ) myomatosus.
Warum Myome entstehen wissen wir nicht genau, allerdings gibt es Hinweise darauf, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen, so kommen Myome zum Beispiel bei schwarzafrikanischen Frauen erheblich häufiger vor als bei Kaukasierinnen. Auch familiäre Häufungen werden beobachtet. Weibliche Geschlechtshormone fördern das Wachstum von Myomen, deshalb wachsen sie nach den Wechseljahren häufig nicht mehr.
Viele Myome werden zufällig bei der gynäkologischen Untersuchung entdeckt, machen keine Beschwerden und stellen kein gesundheitliches Problem dar, dann sind sie auch nicht behandlungsbedürftig. Erst durch Symptome werden sie zur Krankheit.
Etwa 30 % aller Myome verursachen Beschwerden, am häufigsten Blutungen und Schmerzen. Die Blutungen sind dann teilweise so stark, dass Frauen Eisen nehmen müssen oder sogar Blutübertragungen benötigen. Das ist dann häufig ein Grund für eine Behandlung. Auch der unerfüllte Kinderwunsch kann mit Myomen zusammenhängen, die dann natürlich behandelt werden sollten.
Bei der gynäkologischen Tastuntersuchung und beim Ultraschall kann der Arzt feststellen, ob eine Frau Myome hat, wo in der Gebärmutter sie sind und wie groß sie schon geworden sind. Manchmal kann auch eine Kernspintomographie notwendig sein, um die Behandlungsmöglichkeiten auszuloten.
Die Behandlung von Myomen erfolgt häufig operativ. Medikamente können in der Regel nur als Antihormontherapie zur Vorbereitung vor Operationen eingesetzt werden, um die Myome zu verkleinern. Da die Patientin durch die Behandlung künstlich in die Wechseljahre versetzt wird, eignet sich diese Therapie selbstverständlich nicht als Dauerbehandlung. Bei manchen Frauen hilft die Pille, die Symptome etwas zu lindern.
Als Operationen kommen bei abgeschlossener Familienplanung die Entfernung der Gebärmutter und bei Kinderwunsch die Entfernung der Myome in Frage. Die Entfernung der Gebärmutter kann sowohl durch einen Bauchschnitt als auch durch die Scheide oder durch eine Bauchspiegelung erfolgen. Auch bei Entfernung einzelner Myome kommen diese drei Zugangswege in Betracht.
Es gibt allerdings heutzutage auch Alternativen zur OP durch minimal-invasive Methoden. Zu nennen ist hier die Myomembolisation, bei der kleine Partikel in die Blutgefäße einbracht werden, die das Myom versorgen, um das Myom „auszuhungern“.
Welche Methode für welche Frau die richtige ist, wird in der Regel in Myomsprechstunden, die heutzutage viele Frauenkliniken anbieten, besprochen. Aber auch der niedergelassen Frauenarzt ist hierfür ein exzellenter Ansprechpartner.
Myome sind so häufig, dass man sie als Volkskrankheit bezeichnen kann, aber sie sind kein Schicksal. Lassen Sie sich von Ihrem Frauenarzt beraten, welche der oben genannten Behandlungsmöglichkeiten bei Ihnen in Frage kommen.