02041-106-0
Akademisches Lehrkrankenhaus
der Universität Duisburg-Essen
​Was passiert während einer Operation?
 
Das Prinzip der operativen Therapie ist die vollständige Entfernung des Tumors aus der Brust. Dazu ist heute bei dem überwiegenden Teil der Patientinnen nicht mehr die Abnahme der gesamten Brust erforderlich, sondern der Krebs kann brusterhaltend operiert werden. Dabei wird der Tumor mit einem Sicherheitssaum aus gesundem Gewebe entfernt.

Leider ist dies nicht immer möglich, bei Hautbefall oder entzündlicher Komponente zum Beispiel muss die Entfernung der gesamten Brust erfolgen.
Dieser Eingriff heißt Mastektomie oder Ablatio mammae.

Bei jeder Brustkrebsoperation wird auch ein Teil der Lymphknoten in der Achselhöhle der betroffenen Seite entfernt. Dies geschieht, um zu überprüfen, ob sich die Krankheit in den Lymphknoten ausgebreitet hat.

Das heutzutage zu diesem Zwecke durchgeführte
Operationsverfahren ist die so genannte Sentinel-Lymphknoten-Biopsie. Dabei genügt die Entfernung von ein oder zwei Lymphknoten. Der erste Lymphknoten im Abflußgebiet eines Tumors wird Sentinel-Lymphknoten genannt (Sentinel=Wächter), weil er die Achselhöhle „bewacht“. Bei der Sentinel-Lymphknoten-Biopsie wird dieser Lymphknoten durch Farbstoff oder radioaktive Substanzen markiert, die in die Umgebung des Knotens unter die Haut eingespritzt werden. Ist der Sentinel-Lymphknoten nicht befallen, kann auf die Entfernung der restlichen Achsellymphknoten verzichtet werden. Sollten Lymphknoten befallen sein, muss auch heute noch – wie früher immer durchgeführt – eine größere Zahl Lymphknoten (über 10) entfernt werden.

Bei allen Operationsverfahren werden heute sogenannte onkoplastische Techniken angewendet, das heißt dass Techniken der Krebsoperation mit Prinzipien der plastischen Chirurgie kombiniert werden. Dadurch können oft schöne kosmetische Ergebnisse auch nach ausgedehnten Eingriffen an der Brust erreicht werden. Zum Einsatz kommen dabei auch Techniken, bei denen die Gegenseite angeglichen wird, zum Beispiel bei der tumorangepassten Reduktionsplastik.
Den meisten Patientinnen kann heute auch bereits im Rahmen der brusterhaltenden Therapie eine intraoperative Bestrahlung als vorgezogener Boost angeboten werden.

Selbstverständlich ist die Entfernung einer Brust auch kein Schicksal, mit dem man sich abfinden muss. Ein Wiederaufbau kann sowohl mit Eigengewebe als auch mit einer Prothese erfolgen, auch die Brustwarze kann wieder aufgebaut werden.

Welche Form der Rekonstruktion für welche Patientin in Frage kommt, hängt neben körperlichen Voraussetzungen und der geplanten Behandlung vor allem vom Wunsch der Patientin ab, so dass diese Fragestellungen individuell mit jeder Patientin besprochen und ein für jede Patientin maßgeschneidertes Konzept erarbeitet wird.
 
 

Kontakt zur Klinik

 
Chefarzt: 
Prof. Dr. med. Hans-Christian Kolberg​
 
Visiting Professor der Universität Nanjing
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Schwerpunkt gynäkologische Onkologie
Spezielle operative Gynäkologie
DEGUM II (Mamma- Sonographie)
 
 
Chefarztsekretariat:
Claudia Madej
 
Tel.:  (0 20 41) 1 06 - 16 01
Fax:  (0 20 41) 1 06 - 16 09
 
 
Sprechzeiten:
täglich nach Vereinbarung